Zentrales Anliegen beim Recycling ist die Maximierung der Recyclingquote, um den Einsatz primärer Rohstoffe zu minimieren und Stoffkreisläufe bestmöglich zu schließen. Dies umfasst sowohl das werkstoffliche (mechanische) als auch das rohstoffliche (chemische) Recycling. Durch eine konsequente Trennung und Aufbereitung der anfallenden Wertstofffraktionen lassen sich Ressourcen einsparen, Umweltauswirkungen reduzieren und gleichzeitig neue Geschäftsmöglichkeiten im Sinne einer Kreislaufwirtschaft erschließen.
Ein konsequent umgesetztes Recycling ist ein Schlüsselbaustein einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft. Durch werkstoffliches und rohstoffliches Recycling kann das Unternehmen seinen Rohstoffverbrauch senken, Kosteneinsparungen erzielen und die Umwelt entlasten. Eine laufende Überprüfung technischer Möglichkeiten, eine systematische Erfassung und Dokumentation sowie das frühzeitige Erkennen von Ausnahmen stellen sicher, dass die Organisation ihren Recyclinganteil kontinuierlich steigern und den Weg zu geschlossenen Materialkreisläufen ebnen kann.
Umfassende Bestandsaufnahme: Ermittlung aller im Unternehmen anfallenden Fraktionen, die gemäß aktuellen technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten recyclingfähig sind (z. B. Metalle, Kunststoffe, Papier, Glas).
Sortenreine Erfassung: Durch die bereits etablierten Sammel- und Sortierprozesse (vgl. Behälterkonzept) wird sichergestellt, dass hochwertige Sekundärrohstoffe entstehen.
Ausnahmen: Eine Abweichung vom Recyclingpfad ist nur dann zulässig, wenn eine technische Unmöglichkeit (z. B. stark verschmutzte Materialien, komplexe Verbundstoffe) oder eine wirtschaftliche Unzumutbarkeit (z. B. unverhältnismäßig hohe Kosten für Aufbereitung) nachweislich vorliegt.
Werkstoffliches und rohstoffliches Recycling
Werkstoffliches (mechanisches) Recycling: Beispiele sind das Schreddern und Umschmelzen von Metall, das Zerfasern von Altpapier oder das Zerkleinern und Wiederverwerten von Kunststoffen.
Rohstoffliches (chemisches) Recycling: Bei schwierigen Verbundwerkstoffen oder stark verschmutzten Kunststoffen kann eine chemische Umwandlung in Grundchemikalien oder Synthesegas erfolgen, das anschließend wieder in die industrielle Produktion einfließt.
Prozessüberwachung und Qualitätskontrolle
Regelmäßige Überprüfungen: Stichprobenartige Kontrollen der Sortenreinheit in den Sammelbehältern, um Fehlwürfe und Verunreinigungen frühzeitig zu erkennen.
Zusammenarbeit mit Entsorgungs- und Recyclingunternehmen: Enge Abstimmung über Annahmekriterien, Sortierqualitäten und Verwertungswege erhöht die Effizienz und führt zu besseren Recyclingraten.
Weiterentwicklung und Innovation
Fortlaufende Evaluierung: Beobachtung neuer Recyclingtechnologien, Materialien und Verfahren zur weiteren Steigerung der Recyclingquote.
Sensibilisierung und Schulung: Mitarbeitende und Führungskräfte sollten regelmäßig über neue Recyclingmöglichkeiten und Best Practices informiert werden.
Um den Erfolg der Recyclingmaßnahmen zu bewerten und transparent darzustellen, müssen folgende Punkte als dokumentierte Information erfasst und aktualisiert werden:
Recyclingquote: Erfassung der Mengen (in Tonnen oder m³), die recycelt werden, im Verhältnis zur gesamten Abfallmenge.
Jährliche Berichterstattung: Veröffentlichung bzw. interne Dokumentation der aktuellen Kennzahlen (z. B. im Rahmen der Umwelt- oder Nachhaltigkeitsberichterstattung).
Nachvollziehbarkeit: Bei Ausnahmen (z. B. wenn eine Fraktion doch nicht recycelt werden kann) sind die technischen oder wirtschaftlichen Gründe schriftlich zu begründen.
Fortschrittskontrolle: Gegenüberstellung mit Vorjahreswerten oder Vergleich mit gesetzten Zielvorgaben, um Fortschritte und Handlungsbedarf zu erkennen.