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Vorbereitung und Durchführung einer Ausschreibung von Entsorgungsdienstleistungen

Facility Management: Abfallmanagement » Geschäftsprozesse » Ausschreibung von Entsorgungsdienstleistungen

Ausschreibung von Entsorgungsdienstleistungen

Ausschreibung von Entsorgungsdienstleistungen

Die Ausschreibung von Entsorgungsdienstleistungen erfordert eine sorgfältige Planung und Durchführung, um sicherzustellen, dass alle relevanten Anforderungen an die Entsorgung, Recycling und Nachweisführung abgedeckt sind. Die Erstellung des Leistungsverzeichnisses, die Datenaufbereitung, die Entwicklung von KPIs und die Ausarbeitung eines SLA sind dabei wesentliche Schritte, um die Qualität der Dienstleistung sicherzustellen und eine effektive Überwachung zu ermöglichen. Mit einem klar strukturierten Ausschreibungsprozess können Unternehmen die besten Anbieter auswählen und langfristig eine zuverlässige und nachhaltige Abfallentsorgung sicherstellen.

Strategien zur Optimierung von Ausschreibungen im Entsorgungsmanagement

Vorbereitung der Ausschreibung

Die Vorbereitung ist ein entscheidender Schritt, um sicherzustellen, dass alle Anforderungen klar definiert und die Angebote der Dienstleister vergleichbar sind. Es ist wichtig, im Vorfeld die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen an die Entsorgungsdienstleistungen zu ermitteln, einschließlich der Art und Menge der Abfälle, der benötigten Behälter und der rechtlichen Rahmenbedingungen.

Analyse des aktuellen Bedarfs:

  • Abfallströme: Zunächst muss eine Bestandsaufnahme der aktuellen Abfallströme durchgeführt werden. Dies umfasst die Analyse der Art der Abfälle (z.B. gefährliche Abfälle, Papier, Plastik, Metalle), die Volumen der Abfälle und die Häufigkeit der Abholung.

  • Gesetzliche Vorgaben: Es ist wichtig, die einschlägigen gesetzlichen Anforderungen zu berücksichtigen, insbesondere bei gefährlichen Abfällen oder Recyclingvorgaben.

  • Interne Anforderungen: Unternehmen sollten ihre internen Vorgaben und Nachhaltigkeitsziele festlegen, die in die Ausschreibung einfließen müssen, wie z.B. die Berücksichtigung von Kreislaufwirtschaftszielen oder Zero-Waste-Strategien.

Erstellung des Leistungsverzeichnisses

Das Leistungsverzeichnis ist ein zentrales Element der Ausschreibung, da es die genauen Anforderungen an die Entsorgungsdienstleistungen beschreibt. Es definiert den Umfang der Dienstleistungen, die vom zukünftigen Anbieter erbracht werden müssen, und dient als Grundlage für die Angebotserstellung.

Inhalt des Leistungsverzeichnisses:

  • Art und Menge der Abfälle: Detaillierte Beschreibung der zu entsorgenden Abfallarten und -mengen.

  • Häufigkeit und Zeitrahmen: Angaben zur Häufigkeit der Abholung und den gewünschten Zeitrahmen für die Entsorgungsdienstleistungen.

  • Behälteranforderungen: Spezifikationen der benötigten Abfallbehälter (Größe, Art, Anzahl) sowie deren Bereitstellung und Austausch.

  • Entsorgungsmethoden: Vorgaben zu den Entsorgungsmethoden, z.B. Recycling, Kompostierung, thermische Verwertung oder Deponierung.

  • Nachweisführung: Anforderungen an die Dokumentation der Abfallentsorgung, insbesondere bei gefährlichen Abfällen oder spezifischen gesetzlichen Vorgaben (z.B. elektronisches Abfallnachweisverfahren).

Vergleichbare Angebote

Um sicherzustellen, dass die Bieter die Anforderungen vollständig verstehen und vergleichbare Angebote abgeben, müssen die relevanten Daten zur Verfügung gestellt werden. Die Datenaufbereitung umfasst die Bereitstellung von Informationen wie den bisherigen Abfallmengen, den Abfallströmen und den damit verbundenen Kosten. Diese Daten bilden die Grundlage für die Kalkulation der Angebote.

Datensammlung und Aufbereitung:

  • Historische Abfalldaten: Bereitstellung von Daten zu den Abfallmengen der letzten Jahre, um den potenziellen Anbietern ein realistisches Bild des Auftragsumfangs zu geben.

  • Standortdaten: Informationen zu den Standorten, an denen die Entsorgungsdienstleistungen erbracht werden müssen, einschließlich der Zugänglichkeit und speziellen Anforderungen.

  • Abholzeiten und -frequenzen: Angaben zu den bisherigen Abholrhythmen und geplanten Änderungen, um sicherzustellen, dass die Dienstleister ihre Kapazitäten richtig planen können.

Entwicklung von Key Performance Indicators (KPIs)

Zur Überwachung und Bewertung der erbrachten Leistungen des zukünftigen Entsorgungsdienstleisters sollten KPIs entwickelt werden. Diese Leistungskennzahlen ermöglichen es, den Erfolg und die Qualität der Dienstleistungen objektiv zu messen.

Beispiele für KPIs:

  • Zuverlässigkeit: Anzahl der pünktlichen Abholungen im Vergleich zur vereinbarten Abholfrequenz.

  • Recyclingquote: Anteil des recycelten Abfalls im Verhältnis zur Gesamtmenge der entsorgten Abfälle.

  • Kostenkontrolle: Einhaltung der vertraglich festgelegten Kosten im Vergleich zu den tatsächlichen Ausgaben.

  • Dokumentation und Nachweisführung: Vollständigkeit und Korrektheit der Abfallnachweise und Berichterstattung.

Beschreibung des Service Level Agreements (SLA)

Das Service Level Agreement (SLA) beschreibt die Qualitätsanforderungen an die erbrachten Dienstleistungen und stellt sicher, dass der Anbieter bestimmte Standards einhält. Das SLA ist ein wichtiger Bestandteil des Vertrags und dient als Grundlage für die Überwachung der Servicequalität.

Inhalte des SLA:

  • Leistungsstandards: Definition der Mindeststandards für die erbrachten Dienstleistungen, wie z.B. die Reaktionszeiten auf Störungen oder Probleme, die maximale Ausfallzeit und die Frequenz der Abfallabholung.

  • Qualität der Abfallentsorgung: Vorgaben zur Einhaltung der Recyclingquoten und der Umweltvorgaben, z.B. die Verpflichtung, bestimmte Abfallarten prioritär zu recyceln.

  • Straf- und Bonusregelungen: Mechanismen zur Durchsetzung der Einhaltung der SLAs, z.B. Strafzahlungen bei Verstößen oder Bonuszahlungen bei übertroffenen Leistungszielen.

  • Kommunikationsprozesse: Festlegung der Kommunikationswege und Eskalationsprozesse bei Problemen oder unerwarteten Vorfällen.