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FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Akustik im Facility Management gezielt steuern

Facility Management: Abfallmanagement » Konzeption » Akustik

Abfallmanagement: Akustik

Abfallmanagement: Akustik

Abfallmanagement ist nicht nur eine Frage der Logistik, Hygiene und Nachhaltigkeit – es ist auch eine akustische Herausforderung. Die Erfassung, Lagerung, Bewegung und Abholung von Abfällen kann zu erheblichen Lärmquellen führen – insbesondere bei Containern, Pressen, Glasentsorgung oder frühmorgendlichen Leerungen.

Diese Geräusche betreffen Mitarbeitende, Anwohnende und Nutzer benachbarter Funktionsbereiche und unterliegen gesetzlichen Vorgaben zum Lärmschutz und zur Arbeitsstättenverordnung. Ein professionelles Abfallmanagement berücksichtigt daher auch akustische Anforderungen – in der Planung, im Betrieb und bei der Dienstleistersteuerung.

Zielsetzung des akustisch optimierten Abfallmanagements

Lärmschutz und Gesundheitsschutz im Facility Management

  • Schutz der Gesundheit und Konzentrationsfähigkeit von Mitarbeitenden

  • Vermeidung von Konflikten mit Anwohnenden oder angrenzenden Nutzungsbereichen

  • Einhaltung gesetzlicher Vorgaben (z. B. TA Lärm, ArbStättV, Lärmschutzverordnungen)

  • Optimierung von Leerungszeitpunkten, Stellplatzgestaltung und Behälterausstattung

  • Integration in Bau- und Betreiberkonzepte für lärmsensible Gebäude

Typische Geräuschquellen im Abfallmanagement

Quelle

Geräuschverhalten

Rollcontainer auf Hartboden

Schläge, Dröhnen, Rollgeräusche

Umleerung von Glasbehältern

Stoß- und Klirrgeräusche

Presscontainer

Motorgeräusche, mechanisches Stampfen

Müllfahrzeuge bei Leerung

Rückfahrwarner, Hydraulik, Schlaggeräusche

Containerdeckel / -türen

Zuschlagen, Quietschen

Reinigung und Zwischenlagerung

Klappern, Aufprallgeräusche, Schallreflexion

Rechtlicher Rahmen

  • Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm) – Immissionsgrenzwerte für Gewerbe

  • ArbStättV / ASR A3.7 – Begrenzung von Lärmexposition am Arbeitsplatz

  • DIN 45645 / DIN EN ISO 11201 – Schallmessung von Maschinen / Einrichtungen

  • Landesimmissionsschutzgesetze – z. B. Ruhezeitenregelungen für Abfallabfuhr

  • DIN 18041 – Hörsamkeit in Räumen (bei Innenentsorgung)

Stellplatzgestaltung

  • schallgedämpfte Bodenbeläge oder Einlegematten unter Containern

  • Einhausung lärmintensiver Container (z. B. Glas, Pressbehälter)

  • Schallschutzplatten an Rückwänden / Decken in Müllräumen

  • geschützte Lage: Entfernung zu Pausenräumen, Schlafbereichen, Büros

  • Wahl lärmarmer Oberflächen (Gummirollen, gedämpfte Deckel)

Geräteauswahl und -wartung

  • Einsatz schallgedämpfter Container oder lärmarmer Pressen

  • regelmäßige Wartung von Rollen, Klappen, Türen (Vermeidung von Quietsch- und Schlaggeräuschen)

  • Austausch harter Rollen gegen weiche, laufruhige Varianten

  • schalloptimierte Hebeanlagen oder Rüttelmechanik

Betriebsorganisation

  • Leerungszeiten außerhalb sensibler Phasen (z. B. keine Glasabfuhr vor 7 Uhr)

  • gezielte Schulung des Reinigungspersonals zur lärmsensiblen Nutzung

  • digitale Leerungssteuerung zur Vermeidung von Leerfahrten und unnötiger Bewegung

  • Sperrzeiten in Wohn- oder Kliniknähe koordinieren

Integration in Facility- und Abfallkonzepte

  • Berücksichtigung akustischer Anforderungen im Abfallbetriebskonzept

  • CAFM-Erfassung lärmsensibler Bereiche und zugeordneter Container

  • Verknüpfung mit Sicherheits- und Gesundheitsschutzorganisation (z. B. Lärmkataster)

  • Ergänzung von Verhaltensregeln und Arbeitsanweisungen um Lärmschutzmaßnahmen

  • Dokumentation lärmarmer Technik als Bestandteil von ESG- oder DGNB-Nachweisen

Kommunikation und Beschwerdenmanagement

  • Hinweisbeschilderung für Fremdfirmen („Container leise schließen“, „keine Leerung zwischen 22–6 Uhr“)

  • Ansprechpartner bei Lärmproblemen benennen (z. B. im CAFM-Ticket)

  • Erfassung und Auswertung von Rückmeldungen aus der Nachbarschaft / Belegschaft

  • Feedback in Lieferantenbewertung und Entsorgersteuerung einfließen lassen

Erfolgsfaktoren für lärmsensibles Abfallmanagement

Erfolgsfaktor

Wirkung

Frühzeitige akustische Bewertung

Schallschutz bei Planung von Standorten und Routen

Technikauswahl gezielt steuern

Investition in lärmarme Systeme zahlt sich aus

Sensibilisierung des Personals

Rücksichtnahme im Alltag erhöht Zufriedenheit

Reinigungs- und Leerungspläne

lärmintensive Tätigkeiten zeitlich entkoppeln

Monitoring und Dokumentation

Beschwerden nachverfolgbar, Maßnahmen ableitbar

Fazit

Akustik im Abfallmanagement ist ein oft übersehener, aber relevanter Aspekt für Gesundheitsschutz, Betriebssicherheit und Außenwirkung. Insbesondere in Wohnumfeld, Bildungs- und Gesundheitsimmobilien, aber auch in Büro- und Laborgebäuden gilt: Lärm durch Abfalllogistik ist vermeidbar – wenn man ihn plant.

Das Facility Management hat die Aufgabe, lärmarme Technik, lärmbewusste Betriebsorganisation und schalloptimierte Infrastruktur in Planung, Betrieb und Dienstleistersteuerung einzubringen. So wird das Abfallmanagement nicht nur hygienisch und nachhaltig – sondern auch leise.