Zum Inhalt springen
FM-Connect Chat

Hallo! Ich bin Ihr FM-Connect Chat-Assistent. Wie kann ich Ihnen helfen?

FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Planungsbegleitendes FM

Facility Management: Abfallmanagement » Konzeption » Planungsbegleitendes FM

Abfallmanagement: Planungs- und baubegleitendes Facility Management (bFM)

Abfallmanagement: Planungs- und baubegleitendes Facility Management (bFM)

Die Organisation der Abfallentsorgung ist ein grundlegender Bestandteil des Gebäudebetriebs – mit Auswirkungen auf Betriebskosten, Nutzerakzeptanz, Hygiene, Nachhaltigkeit und rechtliche Konformität. Dennoch wird sie in Bau- und Umbauprojekten oft erst in der Betriebsphase betrachtet, was zu nachträglichen Problemen und Mehraufwand führt. Ein planungs- und baubegleitendes Facility Management (bFM) stellt sicher, dass Anforderungen an ein funktionierendes, wirtschaftliches und gesetzeskonformes Abfallmanagement frühzeitig in die Projektentwicklung einfließen. So werden Nachrüstungen, Fehlplanungen und Betreiberkonflikte vermieden – und die Grundlagen für einen strukturierten Entsorgungsbetrieb geschaffen.

Ein funktionierendes Abfallmanagement beginnt nicht mit der ersten Leerung, sondern in der frühen Planungsphase eines Gebäudes. Nur wenn Stellplätze, Logistikwege, Fraktionen und Zuständigkeiten baulich, technisch und organisatorisch vorbereitet sind, kann der spätere Betrieb rechtssicher, wirtschaftlich und nachhaltig erfolgen. Das planungs- und baubegleitende Facility Management ist dabei der zentrale Akteur zwischen Planung, Entsorger, Nutzer und Betreiber. Es trägt die Verantwortung, dass Abfalllogistik nicht zum Betriebsrisiko, sondern zum geplanten Systembestandteil wird.

Zielsetzung des bFM im Abfallmanagement

Effiziente Entsorgung und Integration in Facility Management

  • Sicherstellung der Entsorgungstauglichkeit der Liegenschaft ab Inbetriebnahme

  • Integration der rechtlichen, logistischen und betrieblichen Anforderungen in die Planung

  • Optimierung der Flächen- und Behälterlogistik im Gebäude und auf dem Grundstück

  • Vermeidung von Schnittstellenkonflikten zwischen Nutzer, Reinigung, FM und Entsorger

  • Integration in CAFM, ESG-Reporting und Betreiberverantwortung

Rechtliche und normative Grundlagen

  • KrWG (Kreislaufwirtschaftsgesetz)

  • GewAbfV (Gewerbeabfallverordnung) – Getrenntsammlung, Nachweisführung

  • Vorschriften zu Gefahrstoffen / Verpackungsrecht / Datenschutz

  • Landesbauordnungen – Anforderungen an Müllplätze

  • DIN 18220 – Abfallbehälterstandorte und Anfahrzonen

  • TRGS / ASR A1.6 – Sicherheitsaspekte bei Sammlung und Transport

In der Planungsphase (LPH 1–4)

  • Abstimmung des Fraktionenbedarfs mit Nutzerstruktur (z. B. Büro, Labor, Gastronomie)

  • Definition von Sammelstellenkonzepten (dezentral, zentral, mobil)

  • Dimensionierung der Stellplätze nach Behältervolumen und Leerungstakt

  • Prüfung der Anfahrbarkeit und Wendemöglichkeiten für Entsorgungsfahrzeuge

  • Platzierung von Rücknahmestellen (z. B. Akten, Batterien, Toner)

In der Ausführungsplanung (LPH 5–6)

  • Flächenplanung für Container, Schranken, Zuwege, Entsorgungsräume

  • Abstimmung zu Bodenbelägen (rutschfest, befahrbar, waschbar)

  • Trennung von sauberer und schmutziger Seite bei Küchen, Laboren, Sozialräumen

  • Festlegung von Kennzeichnungssystemen und Raumbezügen für CAFM

In der Bauphase und Inbetriebnahme (LPH 7–8)

  • Begleitung der baulichen Umsetzung von Stellplätzen und Entsorgungsräumen

  • Prüfung der Zugänglichkeit für Reinigung, Nutzer, Entsorger

  • Ausstattung mit Behältersystemen, Beschilderung, Schutzmaßnahmen

  • Integration in CAFM, Flächenmanagement, Abfallmonitoring

  • Erstellung eines Abfallbetriebskonzepts mit Nutzerinformation und Entsorgerbriefing

Technische und betriebliche Anforderungen an Entsorgungsflächen

Anforderung

Beschreibung

Zugänglichkeit

barrierefrei, ohne Schwellen oder Engstellen

Anfahrbarkeit

ausreichend Rangierfläche, ggf. Stellplatz nach DIN 18220

Bodenbeschaffenheit

rutschhemmend, beständig gegen Feuchtigkeit und Chemikalien

Belüftung / Brandschutz

v. a. bei Rest- und Bioabfall, Batterien oder Gefahrstoffen

Beschilderung und Trennung

Farbcodierung, AVV-Schlüssel, Mehrsprachigkeit

Reinigung und Entwässerung

z. B. Bodenablauf, Waschplatz, Reinigungstaktung

Integration in Betreiberorganisation und CAFM

  • Verknüpfung von Flächen, Fraktionen, Containern und Standorten

  • Pflege von Leerungsterminen, Tonnagen, Fristen

  • Nachverfolgbarkeit von Mängeln, Reklamationen und Leerungsausfällen

  • Übergabe an interne und externe FM-Dienstleister

  • Integration in ESG-Reporting, Abfallkennzahlen, CO₂-Bilanzierung

Erfolgsfaktoren für bFM im Abfallkontext

Erfolgsfaktor

Wirkung

Frühzeitige FM-Beteiligung

Entsorgung wird nicht zur Notlösung nach Bauabschluss

Integration in Planungsprozesse

Flächen, Wege, Sicherheitsanforderungen abgestimmt

Praxisorientiertes Behälterkonzept

spätere Betriebskosten minimiert

Dokumentation und Schulung

Nutzer können korrekt trennen und bereitstellen

Digitale Erfassbarkeit

CAFM-ready, auditierbar, ESG-konform