Unternehmen müssen alle umweltrelevanten Aspekte ihres Abfallmanagements identifizieren und bewerten. Dies beinhaltet die Analyse aller Abfallarten, die in den betrieblichen Prozessen anfallen, sowie deren potenzielle Umweltauswirkungen. Hierzu gehören Restmüll, Wertstoffe, Sonderabfälle und gefährliche Abfälle.
Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf gefährliche Abfälle gelegt, die durch unsachgemäße Lagerung oder Entsorgung Umwelt- und Gesundheitsrisiken darstellen können.
Die ISO 14001 fordert die Festlegung konkreter Umweltziele, die auf die Reduktion und das effiziente Management von Abfällen abzielen. Ziele können z.B. die Verringerung der Abfallmengen, die Steigerung der Recyclingquote oder die Reduzierung von Sonderabfällen sein.
Diese Ziele müssen messbar sein und in einem Zeitrahmen erreicht werden. Unternehmen sollten regelmäßige Fortschrittsberichte erstellen, um sicherzustellen, dass die Umweltziele tatsächlich erreicht werden.
Ein wesentlicher Bestandteil des Umweltmanagementsystems ist die Einhaltung aller relevanten Umwelt- und Abfallgesetze, wie dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), der Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) und der Gewerbeabfallverordnung (GewAbfV). Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Abfallentsorgung rechtssicher und umweltgerecht erfolgt.
Die ISO 14001 verlangt von Unternehmen, ein System zur Überwachung und Einhaltung gesetzlicher Anforderungen zu implementieren, das auch regelmäßige Aktualisierungen und Anpassungen an neue Vorschriften umfasst.
Ein zentrales Element der ISO 14001 im Abfallmanagement ist die Optimierung der Abfalltrennung, um wertvolle Ressourcen zu recyceln und den Restmüllanteil zu minimieren. Dies erfordert die Einführung von getrennten Sammelsystemen für verschiedene Abfallarten wie Papier, Kunststoff, Metall und Glas.
Unternehmen müssen sicherstellen, dass die getrennten Abfälle einer ordnungsgemäßen Verwertung oder Wiederverwendung zugeführt werden. Durch die Optimierung von Recyclingprozessen kann der Rohstoffverbrauch verringert und die Kreislaufwirtschaft gefördert werden.
Die ISO 14001 fordert, dass alle Mitarbeitenden über die Abfallmanagementprozesse und deren Bedeutung für den Umweltschutz informiert und geschult werden. Die Schulung umfasst die richtige Trennung und Handhabung von Abfällen sowie die sichere Entsorgung von Sonderabfällen.
Eine regelmäßige Sensibilisierung der Mitarbeitenden ist entscheidend, um Fehlwürfe zu vermeiden und das Recyclingpotenzial voll auszuschöpfen.
Unternehmen müssen regelmäßige Überwachungen der Abfallströme durchführen, um Fortschritte zu messen und ihre Abfallwirtschaft kontinuierlich zu verbessern. Dies beinhaltet die Erfassung von Abfallmengen, Recyclingquoten und den Einsatz von Wiederverwertungsstrategien.
Durch die Einführung von Umweltkennzahlen (Key Performance Indicators, KPIs) können Unternehmen ihre Abfallwirtschaft transparent überwachen und die Einhaltung der Umweltziele sicherstellen.
Ein weiteres wichtiges Element der ISO 14001 ist das Notfallmanagement, insbesondere für den Umgang mit gefährlichen Abfällen. Unternehmen müssen Pläne für den Fall von Unfällen oder Zwischenfällen bei der Entsorgung oder Lagerung von gefährlichen Stoffen bereithalten. Dazu gehören klare Anweisungen für den Schutz der Mitarbeitenden, die Vermeidung von Umweltauswirkungen und die Benachrichtigung der zuständigen Behörden.