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Standortverlagerung im Entsorgungsmanagement

Facility Management: Abfallmanagement » Strategie » Abfallmanagementkonzept » Standortverlagerung

Abfallmanagement bei Standortverlagerung systematisch umsetzen

Abfallmanagement bei Standortverlagerung systematisch umsetzen

Bei einer Standortverlagerung ist die frühzeitige Einbindung des Abfallmanagements entscheidend. Bestandsaufnahmen, Entsorgungswege, Dokumentationspflichten und gesetzliche Vorgaben müssen geprüft und angepasst werden. Ziel ist eine ordnungsgemäße, lückenlose Übergabe und Minimierung von Entsorgungsrisiken. Ein klar strukturiertes Vorgehen gewährleistet Rechtssicherheit und unterstützt einen ressourcenschonenden Umgang mit Abfällen während der Verlagerungsphase.

Entsorgung aller anfallenden Abfälle

Diese Leistung umfasst die Entsorgung aller anfallenden Abfälle und Wertstoffe am Standort. Dazu gehören Siedlungsabfälle aus Büros und Kantine, Verpackungsabfälle aus Produktion und Logistik, Wertstoffe (Papier, Kunststoff), ggf. Sonderabfälle (Chemikalien aus Labors, Öl, Metallspäne etc.). Üblicherweise wird ein Entsorger beauftragt, der Müllbehälter bereitstellt, regelmäßig leert und die fachgerechte Entsorgung bzw. Verwertung sicherstellt. Am Altstandort mit umfangreicher Produktion fielen beträchtliche Abfallmengen an – wir nehmen an, dass der Betrieb pro Jahr etwa 1.000 m³ Restmüll, 500 m³ Papier/Pappe, 300 m³ Kunststoff und diverse Sonderabfälle erzeugte. Kosten entstehen durch Containerdienste, Tonnenleerungen und Sonderentsorgungen. Im Neubau (gleiche Mitarbeiterzahl, ähnliche Produktion) ist das Abfallaufkommen vermutlich ähnlich, wenn nicht sogar optimiert (bessere Logistik, mehr Recycling). Allerdings soll im Neubau Wert auf Nachhaltigkeit gelegt werden – man wird Recycling verstärken und interne Prozesse verbessern.

Kostenansatz Alt vs. Neu:

Im Altwerk schätzen wir die jährlichen Entsorgungskosten auf 100.000 € netto. Darin sind z.B. wöchentliche Restmüll-Containerleerungen, regelmäßige Abholung von Wertstoffen (die teils Erlöse bringen können, z.B. Altmetall) und ein paar Sonderabfall-Entsorgungsaktionen enthalten. Für den Neubau kalkulieren wir mit 80.000 € pro Jahr, da man annimmt, dass durch effizienteres Abfallmanagement die Kosten leicht sinken – z.B. bessere Trennung führt zu geringeren Restmüllmengen (Restmüllentsorgung ist teuer), Recycling bringt kleine Gutschriften. Außerdem könnte moderne Verpackungslogistik in der Produktion weniger Abfall erzeugen. Somit etwa 20 % Kostensenkung gegenüber Alt. (Wenn der Neubau stark auf Nachhaltigkeit setzt, könnten diese Kosten noch weiter sinken, aber wir bleiben konservativ.)

Mit abnehmender Nutzung sinkt das Abfallaufkommen im Altwerk:

  • Containerabbestellung: Entsorgungsbehälter, die nicht mehr benötigt werden, werden abgestockt. Beispielsweise kann man die Anzahl an Restmüllcontainern monatlich reduzieren – etwa jeden Monat eine 6 % geringere Kapazität vorhalten. So bezahlt man sukzessive weniger Grundgebühren.

  • Leerungsfrequenz senken: In Bürobereichen, die leergezogen werden, entfallen regelmäßige Tonnenleerungen. Eventuell kann ab einem Punkt die Abholung von z.B. Papiermüll nur noch alle zwei Wochen statt wöchentlich erfolgen.

  • Sonderabfälle planmäßig entsorgen: Beim Rückbau des Altstandorts kann einmalig eine größere Entsorgung (Altchemikalien, Reinigung von Tanks etc.) nötig sein, aber das wäre eher Projektbudget. Im regelmäßigen FM-Betrieb achtet man, dass keine weiteren Sonderabfälle mehr anfallen (Labore werden zügig umgezogen, so dass alt keine kostenintensive Entsorgung mehr braucht).

  • Kostenoptimierung durch Zusammenlegung: Da weniger Betrieb da ist, könnten bestimmte Entsorgungsrouten zusammengefasst werden – z.B. Müll aus verstreuten Standorten in einem zentralen Container gesammelt, sodass der Entsorger weniger Stationen anfährt (das reduziert Logistikkosten).

Am neuen Standort startet das Abfallmanagement parallel zur anlaufenden Produktion/Bürotätigkeit:

  • Frühzeitige Einrichtung der Entsorgung: Bereits ab erster Aktivität werden entsprechende Container und Tonnen am Neubau bereitgestellt. Zunächst ggf. in geringerer Anzahl. Z.B. in den ersten Wochen reicht ein großer Restmüllcontainer, später werden mehrere benötigt. Die Dienstleister-Verträge werden flexibel gestaltet, um Kapazität aufzustocken.

  • Intensivierte Mülltrennung: Das FM-Team im Neubau setzt auf strikte Trennung: Es werden von Anfang an getrennte Wertstoffbehälter aufgestellt, Mitarbeiter informiert etc., sodass das Abfallkonzept des Neubaus implementiert ist. Das mag initial Schulungsaufwand bedeuten, aber reduziert laufende Entsorgungskosten (Wertstoffe statt teurer Restmüll).

  • Dynamische Anpassung: Mit steigender Produktion steigen z.B. Späne- oder Verpackungsabfälle. Der Entsorger erhält einen Plan, ab wann welche zusätzlichen Container benötigt werden (z.B. „ab Q3 wird ein weiterer 10 m³-Container für Holzpaletten gestellt“). So wird parallel zum Umzug das System ausgebaut.

  • Übernahme von Altmaterial vermeiden: Wichtig ist, dass keine großen Alt-Altlasten mit umgezogen werden – aber das betrifft eher Projektumzug als den laufenden FM. Für den laufenden Betrieb wird der Neubau standardmäßig beliefert und entsorgt, das Volumen kommt eben parallel zum Rückgang im Altwerk.

Parallelbetrieb & Mehrkosten

In der Entsorgung ergeben sich durch Parallelbetrieb gewisse Doppelkosten, aber auch Potential zum Ausgleich: Wenn 50 % der Produktion noch alt ist und 50 % neu, hat man an beiden Standorten Container halb voll statt an einem voll – die Entsorgerabrechnung erfolgt aber z.T. per Abholung, sodass u.U. keine Ersparnis durch halbleere Container entsteht. Insgesamt wird man aber versuchen, den Vertrag gesamtvolumenbasiert zu gestalten. Wir gehen davon aus, dass unterm Strich im 12-Monats-Paralleljahr etwa 90.000 € für Entsorgung anfallen (also zwischen 100k und 80k). Im 18-Monate-Szenario ~135.000 € (1,5 × 90k). Gegenüber 80k (Neubau allein) bedeutet das echte Mehrkosten von ~10.000 € (12 M) bzw. ~15.000 € (18 M). Diese Summen stellen im Wesentlichen den Ineffizienzverlust dar, weil man über einige Monate zwei Setups parallel bedienen muss – z.B. fährt der Entsorger zwei Standorte an (doppelte Anfahrt) und kleinere Mengen pro Stelle sind pro Einheit teurer. Da die Müllmenge insgesamt nicht größer ist als sie ohne Parallelbetrieb wäre (die Mitarbeiter produzieren denselben Abfall, nur verteilt), sind die Mehrkosten relativ gering. Etwas höher könnten sie ausfallen, wenn z.B. im Zuge des Umzugs Bereitstellungsgebühren doppelt gezahlt werden (zwei Standorte mit Grundgebühr statt einer). Hier wurde konservativ 10–15k€ angesetzt.

Entsorgung / Abfall

Annahmen (Kostenbasis)

Maßnahmen (Alt ➔ Neu)

Kosten Altbestand

ca. 100.000 €/Jahr (Abfallentsorgung gemischt, inkl. Industrieabfälle)

Container und Abholfrequenz schrittw. reduziert; nicht mehr benötigte Behälter abgezogen; Alt-Entsorgungsverträge runtergefahren.

Kosten Neubau

ca. 80.000 €/Jahr (effizientes Recycling reduziert Kosten etwas)

Entsorgungskonzept hochgefahren: stufenweise mehr Container; konsequente Mülltrennung ab Start; flexible Anpassung an Produktionsanstieg.

Kosten Parallelbetrieb 12 Monate

ca. 90.000 € (Jahr gesamt)

Beide Standorte entsorgen parallel, aber Volumen verteilt; Entsorger stellt anfangs an beiden Orten Behälter, passt Frequenzen an.

Kosten Parallelbetrieb 18 Monate

ca. 135.000 € (1,5 Jahre)

Längere Parallelentsorgung; doppelte Anlagen (Container) über mehr Monate.

Mehrkosten durch Parallelbetrieb

12 Monate: +10.000 €18 Monate: +15.000 €

Geringer Mehraufwand v.a. durch doppelte Grundgebühren/Anfahrten in Übergangszeit. Gesamtvolumen bleibt ähnlich, daher fast neutral.