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Vergabe von Bauleistung und Instandhaltungsverträgen

Facility Management: Abfallmanagement » Strategie » Bauleistung und Instandhaltung

Strategische Vergabe von Bauleistung und Instandhaltungsverträgen für entsorgungstechnische Anlagen unter Berücksichtigung der Spänebrikettierung

Strategische Vergabe von Bauleistung und Instandhaltungsverträgen für entsorgungstechnische Anlagen unter Berücksichtigung der Spänebrikettierung

Entsorgungstechnische Anlagen sind essenzielle Komponenten der betrieblichen Infrastruktur, insbesondere für Unternehmen, die große Mengen an Abfällen oder Reststoffen produzieren. Sie gewährleisten eine wirtschaftliche, sichere und gesetzeskonforme Abfallentsorgung und leisten einen bedeutenden Beitrag zur Ressourcenschonung und Umweltverträglichkeit.

Typische entsorgungstechnische Anlagen

  • Spänebrikettierpressen: Verdichtung von Metall-, Holz- oder Kunststoffspänen zur Reduzierung des Volumens und Steigerung der Recyclingfähigkeit

  • Müllpressen und Verdichter: Mechanische Verdichtung von Abfällen zur Reduktion der Entsorgungskosten

  • Schredder- und Zerkleinerungsanlagen: Vorbehandlung von Wertstoffen für Recyclingprozesse

  • Sortieranlagen: Automatische Trennung von Wertstoffen zur Optimierung der Wiederverwertung

  • Absaug- und Filtersysteme: Staub- und Schadstoffabscheidung zur Reduzierung von Umweltbelastungen

  • Kläranlagen und Wasseraufbereitungsanlagen: Reinigung von Prozess- und Abwässern

  • Biogasanlagen: Energiegewinnung aus organischen Abfällen

  • Sonderabfallentsorgung: Sichere Handhabung und Lagerung von Gefahrstoffen

Da diese Anlagen technisch anspruchsvoll und wartungsintensiv sind, ist eine langfristige und wirtschaftliche Instandhaltungsstrategie entscheidend. Viele Unternehmen vergeben die Errichtung und Wartung getrennt, was zu höheren Kosten, ungeplanten Stillständen und regulatorischen Risiken führt. Eine integrierte Vergabe von Bau- und Wartungsverträgen reduziert die Betriebskosten, erhöht die technische Verfügbarkeit und sorgt für die Einhaltung aller regulatorischen Anforderungen.

Überhöhte Wartungskosten durch Herstellerbindung

  • Viele Hersteller nutzen proprietäre Steuerungssysteme, die nur durch eigene Servicetechniker gewartet werden können.

  • Nachträgliche Wartungsverträge sind 30 % – 60 % teurer als frühzeitig verhandelte Verträge.

  • Hersteller setzen oft langfristige Serviceverträge mit ungünstigen Konditionen durch.

Beispiel:

  • Wartungskosten bei kombinierter Vergabe: 6.500 €/Jahr

  • Wartungskosten bei separater Vergabe: 10.000 – 12.000 €/Jahr (+60 % bis +85 %)

  • Langfristige Mehrkosten (10 Jahre): 35.000 € – 60.000 €

Hohe Ersatzteilpreise und lange Lieferzeiten

  • Hydraulikventile, Pressstempel und Brikettmatrizen sind oft nur über den Hersteller beziehbar.

  • Ersatzteile können bis zu 200 % teurer sein, wenn keine Preisbindung besteht.

  • Lange Lieferzeiten führen zu ungeplanten Produktionsausfällen.

Beispiel:

  • Ersatzteilkosten bei kombinierter Vergabe: 4.500 €

  • Ersatzteilkosten bei separater Vergabe: 9.500 € (+110 %)

Höhere Betriebskosten durch ineffiziente Wartung

  • Schlecht gewartete Spänebrikettierpressen verbrauchen bis zu 30 % mehr Energie, da Hydraulik- und Pressmechanismen ineffizient arbeiten.

  • Fehlende Schmierung und Reinigung der Presswerkzeuge führen zu schnellerem Verschleiß und Produktionsausfällen.

  • Verstopfte Filtersysteme erhöhen die Brandgefahr und Betriebskosten.

Einsparpotenzial durch regelmäßige Wartung:

  • 10 % – 30 % geringere Energiekosten durch optimierte Druck- und Hydrauliksteuerung

  • Reduktion der Wartungsintervalle durch präventive Wartung

Versicherungs- und Umweltauflagen durch fehlende Wartung gefährdet

  • Sachversicherer verlangen regelmäßige Wartungsnachweise, um Risiken durch Brände und Staubexplosionen zu minimieren.

  • Fehlende Wartung kann Umweltauflagen verletzen, wenn Ölreste oder Spänestäube unkontrolliert freigesetzt werden.

  • Behördliche Genehmigungen setzen funktionierende Absauganlagen und Brandschutzsysteme voraus.

Konsequenzen fehlender Wartung:

  • Verlust des Versicherungsschutzes

  • Bußgelder oder Betriebseinschränkungen durch Umweltbehörden

  • Haftung für Umweltschäden und Gesundheitsrisiken

Langfristige Kostenoptimierung durch Preisfixierung

  • Fixierung von Wartungskosten und Ersatzteilpreisen für mindestens 10 Jahre

  • Verpflichtung zur regelmäßigen Schmierung, Reinigung und Kalibrierung der Pressmechanik

  • Garantierte Ersatzteilverfügbarkeit und Bevorratung kritischer Komponenten

Sicherstellung der Betriebssicherheit und Effizienz

  • Regelmäßige Wartung von Hydraulik- und Presssystemen

  • Sensor-gestützte Überwachung des Pressdrucks zur Fehlerfrüherkennung

  • Verpflichtung zur Optimierung der Absaug- und Filtersysteme

Digitalisierung & Predictive Maintenance

  • IoT-gestützte Sensorik zur Überwachung von Späneverdichtung und Hydraulikdruck

  • Automatische Störungsmeldungen und digitale Wartungsprotokolle

  • Integration von KI-gestützter Wartungsprognose zur frühzeitigen Fehlererkennung

Nachhaltigkeit & Recyclingoptimierung

  • Maximierung der Brikettqualität für optimale Wiederverwertung

  • Energieoptimierung durch smarte Hydrauliksteuerung

  • Reduzierung des CO₂-Fußabdrucks durch optimierte Pressvorgänge

Relevante Normen & gesetzliche Anforderungen

  • DIN EN 13269: Leitfaden für Instandhaltungsverträge

  • DIN EN 31051: Grundsätze der Instandhaltung

  • DIN EN 13460: Dokumentation der Instandhaltung

  • VDE 0105-100: Betrieb von elektrischen Anlagen

  • TA Luft: Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft

  • TA Lärm: Richtlinien zur Begrenzung von Geräuschemissionen

  • ISO 50001: Energiemanagementsysteme zur Effizienzsteigerung