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Strategische Umzugsplanung

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Ressourcensicherung, Systemanpassung und Nachweispflicht bei Standortverlagerung

Ressourcensicherung, Systemanpassung und Nachweispflicht bei Standortverlagerung

Ein Standortumzug ist eine logistische Herausforderung – auch für das Abfallmanagement. Während der Fokus oft auf IT, Möblierung oder Arbeitsplätzen liegt, wird die Frage der Abfallorganisation, Entsorgungssicherheit und Systemüberführung häufig unterschätzt. Ein professionelles Abfallmanagement muss bei einem Umzug frühzeitig in die Gesamtplanung integriert werden, um Rechtskonformität, Betriebsfähigkeit, Nachweisdokumentation und wirtschaftliche Entsorgung auch am neuen Standort sicherzustellen. Ziel ist ein reibungsloser, nachhaltiger und auditfähiger Übergang.

Die strategische Umzugsplanung im Abfallmanagement ist ein kritischer Erfolgsfaktor für Betriebsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Rechtskonformität am neuen Standort. Wer sie frühzeitig einplant, klar strukturiert und mit dem FM, der IT, den Dienstleistern und der Nachhaltigkeitsorganisation abstimmt, kann Ressourcen sichern, Kosten senken und Qualität steigern. Das Abfallmanagement ist dabei nicht nur logistische Pflicht, sondern Gestaltungsspielraum für ESG, Kreislaufwirtschaft und zukunftsfähige Prozesse – wenn man es im Umzug als Chance begreift.

Zielsetzung der Umzugsplanung im Abfallmanagement

  • Sicherstellung der lückenlosen Entsorgungsinfrastruktur ab Tag 1

  • Anpassung an neue Standortgegebenheiten, Nutzungsprofile und Containerlogik

  • Einhaltung der gesetzlichen Anforderungen (z. B. GewAbfV, KrWG, LUCID, Gefahrgutrecht)

  • Vermeidung von Fehlwürfen, Illegalentsorgung oder Entsorgungsengpässen

  • Möglichkeit zur Neustrukturierung und Optimierung im Zuge des Neuanfangs

Anlässe für eine strategische Umzugsplanung

  • Umzug in einen Neubau oder sanierten Altbau

  • Zusammenlegung mehrerer Standorte

  • Aufspaltung bestehender Nutzungsflächen (z. B. neue Mietstruktur)

  • Wechsel des Entsorgungsdienstleisters oder Vertragsstruktur

  • Integration von ESG- oder Nachhaltigkeitszielen in neue Infrastruktur

Bestandsaufnahme Altstandort

  • Containerarten, Volumen, Leerungsfrequenzen

  • Erfasste Fraktionen (Papier, Leichtverpackung, Bio, Rest, Gefahrstoffe)

  • Beschilderung, Schulungsstand, Mengenstatistik

  • Entsorgerstruktur und Nachweisdokumentation

  • Identifikation von Schwachstellen (z. B. Fehlwürfe, überfüllte Stellen)

Planung für den Zielstandort

  • Entsorgungszonen nach Nutzungseinheiten (z. B. Büro, Produktion, Labor)

  • Containerstellplätze: Lage, Anfahrbarkeit, Schachtmaße

  • Fraktionenkonzept: getrennter Sammelweg, Lagerung, Zwischenpuffer

  • Abfallwege im Gebäude (Transport, Flächenzugang, Reinigung)

  • Integration in Reinigungs- und FM-Prozesse

  • Sonderentsorgung: Batterien, Toner, Akten, Gefahrstoffe

Technik, Ausstattung und Dienstleistersteuerung

  • Festlegung von Containerarten und Behältersystemen (z. B. Umleerbehälter, Presscontainer)

  • Abstimmung mit dem Entsorger über Volumen, Taktung, Zugang (z. B. Schlüssel, RFID)

  • Umsetzung von Anforderungen aus ESG-Berichtswesen (z. B. CO₂-Daten, Recyclingquoten)

  • Ausstattung mit Beschilderung, Trennhilfen, Informationsmaterialien

  • Digitale Anbindung (z. B. Füllstandsensoren, CAFM-Verknüpfung, Bestellportale)

Umzugsbegleitende Entsorgungslogistik

  • Einrichtung temporärer Sammelpunkte für Verpackungsmaterial, Sperrmüll, IT-Schrott

  • Sonderlogistik für problematische Abfälle (z. B. Lösungsmittel, Chemikalien)

  • Abgrenzung zwischen Umzugsentsorgung und laufendem Betrieb

  • Beauftragung zusätzlicher Leerungen oder Container

  • Kontrolle und Dokumentation der Umzugsentsorgungskosten

Integration in CAFM und Betreiberverantwortung

  • Neuerfassung von Entsorgungsflächen, Fraktionen, Containern

  • Verknüpfung mit Reinigungs-, Wartungs- und Kontrollplänen

  • Pflegeroutine für Containerkennzahlen, Leerungshistorie, Fristen (z. B. Nachweisführung)

  • Zuweisung von Verantwortlichkeiten (Hausmeister, Objektleitung, Fremdfirma)

Kommunikation und Schulung

  • rechtzeitige Information der Nutzenden über neue Trennlogik und Standorte

  • Unterweisungsmaterial (digital / analog) zur Nutzung der Sammelstellen

  • Aushänge mit Piktogrammen, Fraktionen, Dos and Don'ts

  • Einweisung von Reinigungspersonal, FM-Diensten und Fremdfirmen

  • Rückmeldekanal für Entsorgungsprobleme in der Startphase

Erfolgsfaktoren im Facility Management

Erfolgsfaktor

Wirkung

Frühe FM- und Entsorgerbeteiligung

Containerlogistik abgestimmt, keine Nachrüstung

Bestandsdaten sauber dokumentieren

Mengenvergleiche, Ausschreibung, Nachweissicherheit

Einbindung in Umzugslogistik

Entsorgung als Bestandteil, nicht als Nachsorge

Standardisierte Schulungsunterlagen

schnell skalierbar, revisionssicher

Nutzung der Gelegenheit zur Optimierung

Relaunch statt Replikation des alten Systems