Zum Inhalt springen
FM-Connect Chat

Hallo! Ich bin Ihr FM-Connect Chat-Assistent. Wie kann ich Ihnen helfen?

FM-Solutionmaker: Gemeinsam Facility Management neu denken

Abruf der Entsorgung und Vorbereitung

Facility Management: Abfallmanagement » Geschäftsprozesse » Abruf der Entsorgung und Vorbereitung

Entsorgungsbeauftragung

Entsorgungsbeauftragung

Hat sich genügend Abfall einer Kategorie angesammelt oder ist ein regelmäßiger Abholtermin erreicht, wird der Prozessschritt der Entsorgungsbeauftragung eingeleitet. In vielen Unternehmen ist dies ein formalisierter Vorgang im CAFM/ERP-System: Sobald ein Schwellenwert erreicht wird (z.B. Füllstandsmelder meldet voll, oder nach Zeitplan wöchentlich), erstellt der zuständige Mitarbeiter einen Entsorgungsauftrag im System.

Vorbereitung

In dem Auftrag werden alle relevanten Informationen festgehalten: Abfallart (mit AVV-Schlüssel), Menge oder Behälteranzahl, Standort der Abholung, gewünschter Zeitraum für Abholung, und Vorgaben zur Verwertung/Beseitigung (z.B. "Papier – Verwertung in Altpapierfabrik" oder "Gefahrgutabfall – hochtemperaturverbrennen"). Oft existieren bereits Rahmenverträge oder Servicevereinbarungen mit einem oder mehreren Entsorgungsdienstleistern. Der Einkauf disponiert anhand dieser Verträge: Beispiel – "Firma X holt regelmäßig alle 14 Tage Restmüll und Papier, Firma Y wird ad-hoc für chemische Abfälle angefordert". Der Auftrag im ERP erzeugt ggf. automatisch eine Bestellung an den Entsorger mit Leistungsbeschreibung.

Teil der Vorbereitung ist zudem das Zusammenstellen der Entsorgungspartie: In der Zwischenlagerung wird geschaut, welche Behälter genau mitgegeben werden. Für Gefahrgutabfälle muss eine Deklaration erfolgen: Jede Abfallcharge erhält einen Begleitschein (im eANV-System ausgefüllt und vorab an die Behörde geschickt). Der Abfallbeauftragte prüft diese Dokumentation und zeichnet sie elektronisch ab, bevor der Transport startet. Falls es ein Entsorgungsnachweis-Dokument (Voranzeige bei der Behörde) benötigt, muss dieses vorliegen und genehmigt sein – in vielen Fällen existiert so etwas für Dauerentsorgungen bereits und hat eine Nachweisnummer, die auf dem Begleitschein vermerkt wird.

Parallel dazu werden Wiegeinformationen vorbereitet: Falls der Betrieb über eine eigene Waage verfügt, wird typischerweise beim Ausgang verwogen. Dazu können im CAFM Wiegescheine generiert werden, die Felder für Bruttogewicht, Tara (Eigengewicht des Fahrzeugs) etc. enthalten. Moderne Systeme koppeln das Wägeterminal direkt mit dem Auftrag im System, so dass bei Befahren der Waage das Gewicht automatisch zugeordnet wird. Die Behälter-IDs, die in den Containern aufgebracht sind (Barcodes oder RFID-Chips), können beim Verladen gescannt werden. So weiß das System genau, welcher Container mit welcher ID und welchem Inhalt rausgeht – nützlich für die Stoffstrombilanz und um z.B. Containerbewegungen nachzuverfolgen (Verlustprävention).

Kurz vor Abholung können noch Verpackungs- und Kennzeichnungschecks erfolgen: Das HSE-Team schaut sich an, ob alle Gefahrgutverpackungen intakt sind, ob die UN-Nummer und Gefahrzettel korrekt am Gebinde angebracht sind. Beispielsweise müssen Fässer mit brennbarem Lösemittel (UN 1263 z.B. für Farbe) den Gefahrzettel Klasse 3 (Flamme-Symbol) tragen und die richtige Gebinde-Kennzeichnung (UN-Label) aufweisen. Auch sollten die Deckelverschlüsse geprüft sein (Sicherungsspangen dran etc.). Bei Bedarf werden Mängel behoben (Etiketten nachkleben, Deckel festziehen). Erst wenn alles regulär ist, wird das “Go” gegeben für die Abholung.

Ein Aspekt der Vorbereitung ist zudem die Kommunikation mit dem Entsorger: Oft bekommt der Entsorger vom ERP-System oder manuell eine Fahreranmeldung mitgeteilt – d.h. der Name des Fahrers, LKW-Kennzeichen und geplante Ankunftszeit werden dem Werksschutz gemeldet, damit der Eingang reibungslos läuft. Gleichzeitig erhält der Fahrer vorab die nötigen Infos, welche Ladestellen er anfährt, ob besondere Zugangsvorschriften gelten (z.B. PSA-Pflicht auf dem Gelände) etc. Häufig gibt es dazu Sicherheitsinformationen oder ein Merkblatt, das dem Entsorger vorliegt (in vielen Betrieben muss der Fahrer z.B. eine Sicherheitsunterweisung bei der ersten Anfahrt unterschreiben).

In der Summe dient dieser Schritt dazu, dass am Tag X der Abholung alles bereit ist: Die Abfallbehälter sind sortiert, dokumentiert, beauftragt und warten an der definierten Übergabestelle – z.B. im zentralen Abfallhof oder an der Laderampe.