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Abfallmanagementkonzept

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Abfallmanagementkonzept für nachhaltige Abfallbewirtschaftung

Abfallmanagementkonzept für nachhaltige Abfallbewirtschaftung

Das Abfallmanagementkonzept bietet einen strukturierten Rahmen zur effizienten Abfallbewirtschaftung. Durch Analyse, Planung und Umsetzung von nachhaltigen Praktiken minimieren wir Abfall, optimieren Ressourcennutzung und tragen zum Umweltschutz bei.

Abfallmanagementkonzept für Abfallbewirtschaftung

Das Konzept für Abfallmanagement

Unser Abfallmanagementkonzept ist primär auf die erste Ebene der Wertschöpfungskette ausgerichtet und zielt darauf ab, weitestgehend positive Auswirkungen auf die nachgelagerten Akteure der Kette zu haben.

Für ein effizientes, nachhaltiges und funktionierendes Abfallmanagement ist ein umfassendes Konzept für das interne Abfallmanagement unabdingbar.

Das Abfallmanagementkonzept hat folgende Ziele und Zwecke:

  • Die Ausrichtung des Bereichs festlegen;

  • Rahmenbedingungen, Erwartungen und Anforderungen für den Entsorgungsbereich klären und transparent kommunizieren;

  • relevante Zahlen und Daten zusammenfassen und stets verfügbar machen;

  • Aufgaben und Verantwortlichkeiten klar definieren;

  • wesentliche Prozesse festlegen;

  • Hilfestellungen für Nutzer entsprechend ihren Anforderungen erstellen;

  • Kennzahlen erarbeiten, um den Bereich zu überwachen, zu lenken und kontinuierlich zu verbessern;

  • relevantes Wissen sichern und den Zugang zu wichtigen Informationen gewährleisten;

  • die Anforderungen des Kreislaufwirtschaftsgesetzes umsetzen.

Anwendungsbereiche und Zuständigkeiten

Das Abfallmanagementkonzept definiert die spezifischen Anwendungsbereiche und Zuständigkeiten für die Entsorgung von Abfällen innerhalb einer bestimmten Organisation oder eines bestimmten Gebiets. Dieses Konzept beinhaltet alle Entsorgungsprozesse und berücksichtigt die beteiligten Stakeholder.

Gesetzlicher Geltungsbereich:

Das Konzept bezieht sich auf das Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG), insbesondere auf §3, welcher Abfall definiert, und §6, welcher die Abfallhierarchie und die Priorisierung von Abfallmanagementmaßnahmen beschreibt. Die Priorisierung ist wie folgt: Vermeidung, Vorbereitung zur Wiederverwendung, Recycling, sonstige Verwertung und schließlich Beseitigung.

Das Konzept beachtet auch das Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz auf Bundesebene, das Landesabfallgesetz auf Landesebene und die Abfallwirtschaftssatzung auf kommunaler Ebene.

Überprüfung der rechtlichen Anforderungen:

Es ist eine Checkliste zur Überprüfung der rechtlichen Anforderungen enthalten. Diese betrifft unter anderem die Bestellung eines Betriebsbeauftragten für Abfall gemäß der Abfallbeauftragtenverordnung, das Vorhandensein einer Genehmigung gemäß dem Bundesimmissionsschutzgesetz (BImSchG) und besondere Anforderungen an die Entsorgungsstrukturen, die aus der Betriebsgenehmigung resultieren.

Verantwortung

Die Grundverantwortung für die betriebliche Entsorgung liegt immer beim Unternehmer bzw. Geschäftsführer. Sie sind dafür verantwortlich, dass ein gesetzeskonformes betriebliches Abfallmanagement mit entsprechender Organisation und Regulierung eingehalten und überwacht wird.

Relevante Verordnungen:

Neben dem Kreislaufwirtschaftsgesetz können weitere relevante Verordnungen wie die Abfallbeauftragtenverordnung, Abfallverzeichnisverordnung, Altholzverordnung, Elektro- und Elektronikgerätegesetz, Gewerbeabfallverordnung, Nachweisverordnung und das Verpackungsgesetz von Bedeutung sein.

Entwicklung des Leitbildes für Abfallmanagement

Die Entwicklung eines Leitbildes, insbesondere für das Abfallmanagement, ist ein Prozess, der darauf abzielt, ein zentrales Bild zu schaffen, das als Referenzpunkt und Motivation für alle Beteiligten dient. Es geht darum, ein attraktives und effektives Bild zu schaffen, das Engagement und Handlungsbereitschaft fördert.

Wichtige Aspekte bei der Entwicklung eines Leitbildes sind:

  • Leben der Vision: Die Vision sollte nicht nur aufgeschrieben, sondern auch von Führungskräften und allen anderen Beteiligten gelebt werden.

  • Einbeziehung aller Beteiligten: Alle, die Einfluss auf den Entsorgungsprozess haben, sollten in den Prozess der Leitbildentwicklung einbezogen werden, um sicherzustellen, dass sie sich mit dem Leitbild identifizieren und es verfolgen.

  • Übereinstimmung mit Unternehmensvision und -zielen: Das Leitbild für das Abfallmanagement sollte nicht im Widerspruch zur allgemeinen Unternehmensvision, den Unternehmenszielen oder der Unternehmenskultur stehen, sondern diese unterstützen.

  • Abgeleitete SMARTe Ziele: Aus dem Leitbild sollten spezifische, messbare, erreichbare, relevante und zeitgebundene (SMARTe) Ziele abgeleitet werden können.

Leitbild: Wir betrachten Abfall als wertvollen Rohstoff, was uns zum Lieferanten dieser Rohstoffe macht

Daher gestalten und verwalten wir unsere Entsorgungsprozesse auf eine ganzheitliche, vorausschauende und nachhaltige Weise.

SMART-Ziele sind spezifisch, messbar, erreichbar, relevant und zeitlich begrenzt

(engl. Specific, Measurable, Achievable, Relevant, Time-bound)

SMARTE Ziele können folgendermaßen aussehen:

  • Spezifisch: Bis zum Jahr 2025 wird unser Unternehmen seine jährliche Menge an produziertem Abfall um 50% reduzieren. Diese Reduzierung wird durch eine Kombination von Maßnahmen erreicht, einschließlich einer verbesserten Abfalltrennung, einer intensiveren Abfallvermeidung und einer erhöhten Wiederverwendung von Materialien.

  • Messbar: Wir werden ein detailliertes Abfallverfolgungssystem implementieren, um die genaue Menge und Art des erzeugten Abfalls zu verfolgen. Dieses System wird es uns ermöglichen, unsere Fortschritte in Richtung unseres Ziels der Abfallreduktion zu messen und zu überwachen.

  • Erreichbar: Um das Ziel zu erreichen, werden wir ein umfassendes Abfallmanagementprogramm einführen, das Schulungen für Mitarbeiter, verbesserte Recyclingverfahren und Partnerschaften mit lokalen Recyclingzentren umfasst. Wir werden auch einen Abfallmanagementkoordinator einstellen, der dafür verantwortlich ist, dass das Programm erfolgreich umgesetzt wird.

  • Relevant: Dieses Ziel ist relevant für unser Unternehmen, da es uns nicht nur hilft, die Umwelt zu schonen, sondern auch unsere Betriebskosten senkt und unseren Ruf als umweltbewusstes Unternehmen verbessert. Es entspricht zudem den globalen Bestrebungen zur Abfallreduktion und den gesetzlichen Vorschriften.

  • Zeitlich begrenzt: Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die oben genannten Maßnahmen innerhalb der nächsten zwei Jahre umzusetzen und das Ziel der Abfallreduktion bis zum Jahr 2025 zu erreichen.

  • Durch die Festlegung von SMARTEN Zielen kann das Unternehmen seine Fortschritte im Bereich Abfallmanagement effektiv verfolgen und bei Bedarf Anpassungen vornehmen, um sicherzustellen, dass die Ziele erreicht werden.

Managementprozesse

Diese umfassen die strategische Planung und Aufbau des Entsorgungsbereichs, die Leitung, die Ressourcenverwaltung und die Überwachung des Bereichs, sowie die Durchführung von Projekten.

Prozesslandkarte Abfallmanagement

Die Komplexität des Abfallmanagements erfordert eine klare und gut strukturierte Prozesslandkarte. Diese umfasst vier Hauptbereiche: Managementprozesse, Geschäftsprozesse, unterstützende Prozesse und Mess- und Verbesserungsprozesse.

1. Strategische Planung

Involviert das Aufsetzen eines Prozesses zur nachhaltigen und wettbewerbsfähigen Entwicklung des Entsorgungsbereichs. Hierbei werden auch Ziele und Maßnahmen festgelegt, beispielsweise zur Beschaffung und Vermarktungsstrategie von Rohstoffen.

2. Aufbau des Bereichs

Definiert Tätigkeiten, Befugnisse und Zuständigkeiten.

Schritte:

  • Anforderungen und Aufgaben des Abfalmanagementsdefinieren

  • Organigramm erstellen

  • Anforderungen und Aufgaben, Zuständigkeiten und Befugnisse zuordnen

  • Prozessabläufe, Verfahrens- und Arbeitsanweisungen erstellen

  • Stellenbeschreibungen ableiten

  • Mitarbeiter auswählen und qualifizieren

3. Leitung des Bereichs

Enthält die Umsetzung der Anforderungen und Entscheidungen, das Delegieren von Aufgaben und die Gewährleistung der Prozesssicherheit.

4. Management der Ressourcen

Betrifft den Umgang mit den benötigten Ressourcen, einschließlich Personal, Schutzausrüstung, technische Ausrüstung, Infrastruktur und Investitionen.

5. Überwachung des Bereichs

Beinhaltet die Dokumentation und Beobachtung von Vorgängen, die Durchführung einer Risikobeurteilung und das Erstellen von Notfallplänen.

6. Durchführung von Projekten

Gehört ebenfalls in den Bereich der Managementprozesse und ist notwendig, um festgelegte Ziele zu erreichen und auf veränderte Rahmenbedingungen zu reagieren.

Kernprozess der Entsorgungsstrukturen

Geschäftsprozesse des Abfallmanagements stellen den Kernprozess der Entsorgungsstrukturen dar und lassen sich in die operative Steuerung des Bereichs und die Vermarktung der Materialien unterteilen.

1. Operative Steuerung

Enthält Prozesse wie die Durchführung einer Stoffstromanalyse, die Einordnung der Abfälle, die Planung der Entsorgung, das Sammeln und Transportieren von Material, sowie die Übergabe der Abfälle an den Entsorgungsdienstleister.

2. Material vermarkten

Die Prozesse in diesem Bereich legen die Vorgehensweise zur Vermarktung der Materialien fest und erfordern eine enge Zusammenarbeit zwischen der operativen und der Einkaufsabteilung.

Unterstützende Prozesse im Abfallmanagement:

  • Mengenerfassung: Zur eindeutigen Mengenerfassung innerhalb der Entsorgungsstrukturen sind gesicherte Prozesse essenziell. Eine genaue Kenntnis und Dokumentation der vorhandenen Abfallmengen sind von großer Bedeutung. Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, könnte der Kauf einer LKW-Waage sein, falls die Menge und der Wert des zu entsorgenden Materials eine solche Investition rechtfertigen. Alternativ gibt es diverse Sensorik-Optionen oder die Option der Fremdverwiegung. Darüber hinaus ist die Erfassung von Abfall nach seiner Schlüsselnummer entscheidend für eine korrekte Dokumentation gemäß der Gewerbeabfallverordnung.

  • Rechnungsprüfung: Eine spezielle Expertise in Entsorgungsprozessen ist notwendig, um Rechnungen für Entsorgungsdienstleistungen zu prüfen. Aspekte wie die korrekte Rechnungsadresse, das Datum des Entsorgungsvorgangs, die Nachvollziehbarkeit der Auftragsnummern, die korrekte Bezeichnung und Deklaration des Abfalls, korrekte Entsorgungskosten und Mengenabgleich sowie die Überprüfung der angehängten Nachweise sind hierbei zu berücksichtigen.

  • Dokumentation: Die Prozesse zur Dokumentation stellen sicher, dass alle relevanten Aspekte auch tatsächlich dokumentiert werden.

  • Informationsflüsse: Prozesse zur Regelung der Informationsflüsse sorgen dafür, dass alle relevanten Nutzer die benötigten Informationen erhalten. Dies beinhaltet Schnittstellen, externe Dienstleister und alle sonstigen Beteiligten im Entsorgungsprozess.

  • Schnittstellenarbeit: Angesichts der Vielzahl von Beteiligten innerhalb eines Betriebs, die die Entsorgungsstrukturen beeinflussen, ist es wichtig, die Schnittstellenarbeit klar zu definieren und festzulegen.

  • Rechtskonformität: Bei der Entsorgung von Abfällen gibt es gesetzliche Vorgaben, die eingehalten werden müssen. Die spezifischen Anforderungen können je nach Betrieb variieren, doch einige grundlegende Aspekte sind:

  • Einhaltung von Dokumentationspflichten (z.B. gemäß der GewAbfV oder AbfBV),

  • Durchführung von Audits zur Einhaltung der Sorgfaltspflicht,

  • Einhaltung der Abfallnachweisverordnung,

  • Sicherstellung einer einwandfreien Infrastruktur durch regelmäßige Unfallverhütungsunterweisungen,

  • Durchführung aller Aktivitäten, die die gesetzlichen Anforderungen vorsehen (z.B. Getrennthaltung der Abfälle mittels Sammelsystem),

  • Besetzung relevanter Positionen und angemessene Qualifizierung des Personals.

Prozesse zur Messung und Verbesserung:

  • Implementierung von Qualitätsmanagement: Das Qualitätsmanagement stellt eine zentrale Komponente sicher, indem es gewährleistet, dass das unternehmensinterne Abfallmanagement alle gesetzlichen und betriebsinternen Anforderungen erfüllt und auf dem neuesten Stand ist. Dies erfordert eine regelmäßige, vorzugsweise jährliche, Überprüfung und Bewertung der einzelnen Prozessschritte, um eventuelle Mängel zu identifizieren und entsprechende Anpassungen und Verbesserungen vorzunehmen.

  • Evaluierung von Kennzahlen: Die Auswertung und Interpretation festgelegter Kennzahlen ist ein wesentlicher Schritt, um den Aktionsplan für das kommende Jahr zu bestimmen. Diese Auswertungen und die damit verbundene Dokumentation können beispielsweise im Abfalljahresbericht dargestellt werden.

  • Bewertung der Kundenzufriedenheit: Die "Kunden" im Kontext des betrieblichen Abfallmanagements sind jene Bereiche, die Abfall erzeugen oder von einem effizienten Abfallmanagement abhängig sind. Eine effektive Zusammenarbeit mit diesen "Kunden" ist entscheidend für eine erfolgreiche Performance des Entsorgungsbereichs. Dabei sollte stets auf eine partnerschaftliche Beziehung zwischen dem Kunden und dem Entsorgungsbereich geachtet werden. Die Anzahl der Beschwerden kann als ein Indikator für die Qualität dieser Beziehung dienen.

  • Umsetzung von Wissensmanagement: Wissensmanagement bezieht sich auf die Nutzung und Sicherung von entsorgungsrelevantem Wissen. Es ist von großer Bedeutung, dieses Wissen zu organisieren und zu sichern, um sicherzustellen, dass kein Wissensverlust auftritt, insbesondere wenn Schlüsselpersonen ausfallen. Es ist daher wichtig, dass stets Vertretungsregelungen vorhanden sind.

Stoffstromanalyse: Durchführung und Anwendung

Die Stoffstromanalyse dient als Werkzeug zur Erfassung der aktuellen Entsorgungsstrukturen.

Entsorgungsstrukturen werden durch eine dokumentierte Momentaufnahme eingefangen:

  • Art und Ursprung von Abfall

  • Verantwortliche für die Abfallerzeugung

  • Ablauf des Entsorgungsprozesses

  • Bestehende Infrastruktur für jeden Prozessschritt

  • Zuständigkeiten und offene Verantwortlichkeitsbereiche

  • Erfüllte Anforderungen

Die gewonnenen Informationen sind essentiell für die Kategorisierung von Abfällen und haben weitere Anwendungen, wie:

  • Identifizierung der Erfüllung gesetzlicher und betrieblicher Anforderungen

  • Identifizierung der Mitarbeiteranforderungen

  • Erkennen von Anforderungen an die Infrastruktur und das Prozessmanagement

  • Identifizierung des Dokumentationsbedarfs

  • Erkennen des Kommunikations- und Informationsbedarfs

  • Plausibilitätsprüfung zwischen dokumentierten Mengen, Rechnungen und der Situation vor Ort

  • Identifizierung von Problemen und Optimierungspotential

  • Identifizierung der Stakeholder

  • Feststellung der bestehenden Standards

Vorgehensweise:

  • Zieldefinition: Bestimmen Sie klar, was erfasst und überprüft werden soll und wofür die Ergebnisse verwendet werden.

  • Erstellung eines Dokumentationsformulars: Dieses sollte Informationen über den Ursprung, die Ursache und mögliche Vermeidungsstrategien des Abfalls, den Nutzen vor Entstehung, die Abfallsammelbehälter und ihren Zustand, den Entsorgungsprozess sowie Vermischungen in den Abfallsammelbehältern abdecken.

  • Organisatorische Vorbereitung: Sorgen Sie für eine Kamera zur Dokumentation und besorgen Sie sich das Produktionslayout und den Grundriss der Gebäude. Führen Sie Vorgespräche mit den Abteilungen und sonstigen Beteiligten, und planen Sie ausreichend Ressourcen für die Durchführung der Stoffstromanalyse ein, einschließlich der Organisation von Probebehältern.

  • Durchführung der Stoffstromanalyse: Nehmen Sie während der Begehung Materialproben und führen Sie je nach Abfallfraktion eine Abfallanalyse durch.

  • Interpretation der Ergebnisse und Ableitung von Handlungsbedarf: Die Stoffstromanalyse kann diverse Herausforderungen und Lösungen aufzeigen, beispielsweise bezüglich des Entsorgungsprozesses, Risikomanagement, Standards, Ökologie und Dokumentation.

Abfall-Fraktionierung

Die Fraktionierung von Abfällen bezeichnet den Prozess, Abfälle nach Qualität, Art und Sorte zu klassifizieren. Sie erfordert eine gründliche Kenntnis des Entsorgungs- oder Verwertungsweges jeder Abfallfraktion und die Fähigkeit, diese so sortenrein wie möglich zu halten. Dieses Vorgehen trägt zu einer hochwertigen Entsorgung bzw. Verwertung bei und ermöglicht echtes Recycling und eine wirkliche Kreislaufwirtschaft.

Zwei Arten von Fraktionen sind zu berücksichtigen:

  • Monofraktionen: Abfälle, die ohne Nachsortierung oder Trennung von Störstoffen entsorgt oder verwertet werden können.

  • Mischfraktionen: Hierbei handelt es sich um gemischte Abfallfraktionen, die eine gewisse Sortierung erfordern.

Reinheitsgrad

Der Reinheitsgrad einer Fraktion beeinflusst ihren Wert und die Entsorgungskosten. Eine hohe Qualität bestimmt den finalen Entsorgungsweg und ist die Grundlage für viele Entscheidungen, wie die Auswahl des Behälters, das Farbleitsystem, die Logistik und die Prozesse der Entsorgung, sowie die Gestaltung des Sammelplatzes.

Einfluss der Abfallmenge

Die Menge des Abfalls ist ein weiterer wichtiger Aspekt. Bei kleinsten Mengen ist darauf zu achten, dass die Kosten und der Aufwand für den Sammelprozess und die Infrastruktur den finanziellen Vorteil einer besseren Fraktionierung nicht aufheben.

Vor der Durchführung einer Fraktionierung sollten folgende Fragen geklärt werden:

  • Welche Materialien liegen vor und in welchen Mengen?

  • Ist der Verwertungsweg bis zum Ende der Abfalleigenschaft bekannt?

  • Welche Qualitätsanforderungen bestehen und welche Maßnahmen sind erforderlich, um sortenreinen Abfall zu erzeugen?

  • Welche Infrastruktur wird benötigt und welche Kosten und Aufwände entstehen?

  • Ist genügend Platz für die geplanten Fraktionen vorhanden?

  • Welche Umweltaspekte sind zu berücksichtigen und kann eine Nachsortierung durchgeführt werden?

  • Wie viel Abfall muss gesammelt werden, um den Entsorgungs- oder Verwertungsweg wirtschaftlich zu gestalten?

  • Existiert eine Deklarationsanalyse (relevant für die Fraktionierung von flüssigen, gefährlichen Abfällen)?

  • Werden Abfälle vorbehandelt (z.B. Trocknung, Verpressung, Verdichtung)?

Planung der Fraktionierung und Entsorgung

Die Beantwortung dieser Fragen ermöglicht die Planung der Fraktionierung und Entsorgung, einschließlich der Behältergestaltung, des Farbleitsystems und der Entsorgungslogistik. Die Fraktionierung sollte immer vor der Vergabe der Abfallschlüsselnummer erfolgen.

Die Abfallverzeichnisverordnung (AW) und der Europäische Abfallkatalog (EAK)

Im Kontext des Binnenmarktes der Europäischen Union wurde der Europäische Abfallkatalog (EAK) durch die Europäische Kommission erstellt. Dieser Katalog dient dazu, den 869 verschiedenen Abfallarten eine einheitliche Terminologie durch die Zuweisung eines sechstelligen Abfallschlüssels zu ermöglichen. Abfälle werden dabei nach Herkunft, Zusammensetzung und gefährlichen Eigenschaften klassifiziert. Der EAK wird benötigt, um die polizeiliche Überwachung der Abfallverwendung in Abfallentsorgungsanlagen zu gewährleisten. Die deutsche Umsetzung des EAK ist die Abfallverzeichnisverordnung (AW).

Struktur der Abfallverzeichnisverordnung

Die AW ist analog zum EAK strukturiert und in 20 Hauptkapitel unterteilt, die in bestimmten Typen gegliedert sind. Jedes Kapitel besteht aus vierstelligen Gruppen, die sechsstellige Abfallschlüssel enthalten. Neben dem sechstelligen Schlüssel und der standardisierten Abfallbezeichnung werden die Abfälle in der AW auch nach ihrer Gefährlichkeit klassifiziert, die durch ein Sternchen gekennzeichnet wird.

Zuordnung und Verpflichtungen nach der Abfallverzeichnisverordnung

Gemäß der AW sind Abfallerzeuger oder -besitzer verpflichtet, ihre Abfälle vor der Entsorgung in einer Dokumentation zu definieren. Sie müssen die Art des Abfalls genau bezeichnen, den Entsorgungsweg angeben und die Einstufung nach Gefährlichkeit vornehmen. Praktischerweise werden oft von Entsorgungsdienstleistern Abfallschlüsselnummern empfohlen, die jedoch kritisch hinterfragt werden sollten. Entsorger müssen Genehmigungen für das Lagern, Behandeln, Verwerten, Beseitigen, Handeln, Makeln, Sammeln und Befördern von Abfällen einholen. Diese Genehmigungen sind auf spezifische Abfallschlüsselnummern und zulässige Mengen beschränkt. Eine falsche Zuordnung kann auftreten, wenn der Entsorger nicht über die notwendige Genehmigung für einen Abfallschlüssel verfügt oder die prognostizierte Jahresmenge die genehmigte Menge übersteigt.

Schlussfolgerung

Abfallerzeuger oder -besitzer sind daher nicht nur verpflichtet, den richtigen Abfallschlüssel zu vergeben, sondern auch zu kontrollieren, dass der Entsorger die notwendigen Genehmigungen besitzt. Dies stellt sicher, dass die Vorschriften der AW korrekt eingehalten werden.

Farbleitsystem und Behälterbeschriftung

Ein Farbleitsystem stellt eine optische Unterstützung zur Verfügung, mit dem Ziel, eine einfache und intuitive Abfallsortierung im Betrieb zu ermöglichen. Durch diese Methode werden Vermischungen und eine Abwertung der Fraktionen vermieden, wodurch die Mitarbeiter effizienter gesteuert und die Einhaltung der GewAbfV-Richtlinien erleichtert werden.

Gestalten Sie das Konzept so, dass es in allen Bereichen attraktiv und motivierend ist. Auch wenn die Abfallmenge und -kosten in einer Verwaltung normalerweise nicht erheblich sind, leistet jeder Beitrag zur funktionierenden Kreislaufwirtschaft, sei es direkt durch die Produktionsplanung oder indirekt durch die einfache Sortierung des eigenen Abfalls.

Um eine größere Konsistenz zu gewährleisten, kann die farbliche Kennzeichnung der Abfallfraktionen an die Richtlinien der lokalen kommunalen Haushaltsentsorgung angepasst werden.

Bei der Entwicklung eines Farbleitsystems sind folgende Schritte zu beachten:

  • Bestimmen Sie, welche Fraktionen farblich gekennzeichnet werden sollten. In größeren Werken können über 100 Fraktionen existieren, sodass eine Farbzuweisung für alle nahezu unmöglich und auch nicht zweckmäßig wäre. Bei einigen kann eine einfache Beschriftung ausreichen. Das Hauptziel ist die Führung der Mitarbeiter zur Sicherstellung reiner Fraktionen. Definieren Sie die notwendigen Farben entsprechend.

  • Falls nicht genügend Farben vorhanden sind, sollten Sie überlegen, welche Fraktionen niemals gemeinsam gesammelt werden, zum Beispiel Schrott und Speisereste.

  • Bestimmen Sie die Standorte für das Farbleitsystem im Betrieb. Mögliche Medien sind Abfallsammelbehälter, Bodenbeschriftungen, diverse Decken- und Wandtafeln sowie Plakate und Flyer.

  • Bestimmen Sie, welche Informationen kommuniziert werden sollen. Dazu gehören der Name der Fraktion, die Übersetzung in die meistgesprochenen Sprachen des Betriebes, Abfallschlüsselnummer, Piktogramme (mit eindeutiger Darstellung ohne Verwechslungsgefahr), Anweisungen über die korrekte Entsorgung, den weiteren Abfallweg, ob die Entsorgung Rückerstattungen oder Kosten verursacht, und wer der Ansprechpartner für Entsorgungsfragen ist.

  • Berücksichtigen Sie die spezifischen Informationsbedürfnisse der Nutzer. Beispielsweise könnten mehr Informationen an Abfallerzeugungsstellen als an Sammelplätzen benötigt werden, die in der Regel von Fachpersonal bedient werden.

Einleitung

Die Auswahl des richtigen Behältersystems für die interne Abfallsammlung ermöglicht den Mitarbeitern eine sortenreine Trennung des Abfalls mit minimalem Aufwand. Ein effizientes System benötigt wenig Platz, garantiert eine sichere und effiziente Transportlogistik und erfüllt die gesetzlichen Vorgaben.

Planung des Behältersystems

Die Gestaltung des Behältersystems sollte geplant und strukturiert vorgehen. Zunächst sollte definiert werden, in welchem Schritt des Entsorgungsprozesses der Abfall gesammelt wird, ob direkt an der Stelle, wo der Abfall anfällt, oder an einer zentralen Stelle. Die Notwendigkeit eines Abfallsammelbehälters an jedem Arbeitsplatz hängt von der Art und Menge des Abfalls ab. Das Ziel ist immer das effiziente und saubere Sammeln der relevanten Abfallarten.

Mitarbeiteraufwand:

  • Kann der Mitarbeiter den Abfall direkt und ohne lange Wege in den richtigen Behälter werfen?

  • Ist der Behälter nahe beim Mitarbeiter platziert?

  • Versteht der Mitarbeiter, warum und welche Abfallart getrennt werden soll?

  • Entsteht durch den Umgang mit den Abfällen ein Mehraufwand für den Mitarbeiter und kann dieser reduziert werden?

Anzahl der Abfallfraktionen:

  • Wie viele Abfallarten fallen am Arbeitsplatz an?

  • Welche davon können effizient gesammelt werden?

  • Gibt es angemessene und ausreichende Behältersysteme, die an die Abfallarten und -mengen angepasst sind?

Platzverhältnisse:

Im Idealfall sollte der Platzbedarf für die Abfallsammlung und Trennung direkt in die Produktionsplanung einbezogen werden. Sollte die Planung bereits abgeschlossen oder die Produktion bereits laufen, können nachträglich kleine und platzsparende Behälter verwendet werden.

Dokumentation

Um eine kontinuierliche Optimierung zu ermöglichen, sollte das Behältersystem im Abfallmanagementkonzept dokumentiert werden. Dazu gehört die Darstellung der Gestaltung der einzelnen Sammelstellen im Hallenlayout.

Wichtige zu dokumentierende Informationen sind:

  • Ort des Abfallanfalls

  • Abfallsammelstelle

  • Abfallarten

  • Art und Anzahl der Behälter

  • Besondere Aspekte wie Platzverhältnisse, Bodenbeschaffenheit und Zugangsbeschränkungen

Die Entsorgungslogistik im Kontext des Abfallmanagementkonzepts hat das Ziel, wirtschaftlich effizient zu sein und gleichzeitig eine sichere Entsorgung zu gewährleisten.

Diese Logistik ist stark abhängig von der Auswahl der Behälter.

Um die Entsorgungslogistik effizient zu gestalten, sollten Sie folgende Fragen berücksichtigen:

  • Infrastruktur: Können Sie auf bereits vorhandene Infrastruktur zurückgreifen, oder müssen Sie neue Transportmittel wie Routenzüge oder Stapler anschaffen?

  • Automatisierung der Abholung: Wie automatisiert soll die Abholung von Abfällen sein? Ist es möglich, ein System für automatische Füllstandsmeldungen zu implementieren?

  • Physische Hindernisse: Existieren mögliche Hindernisse wie Stufen, Aufzüge, Kanten, Rampen, Höhenunterschiede oder Berge, die überwunden werden müssen?

  • Geeignetheit der Transportmittel: Ist das ausgewählte Transportmittel für die geplante Strecke geeignet, selbst wenn diese Strecken über unsicheren Untergrund führen?

  • Vielseitigkeit der Transportmittel: Ist es möglich, dass ein einziges Transportmittel alle Behälter befördert?

  • Erreichbarkeit von Sammelstellen: Gibt es Sammelstellen für Behälter, die mit dem ausgewählten Transportmittel nicht erreicht werden können?

  • Räumliche Gegebenheiten: Gibt es spezielle räumliche Bedingungen, wie Deckenhöhe oder Türbreite, die berücksichtigt werden müssen?

  • Regelmäßigkeit des Abfallanfalls: Fällt Abfall in Ihrem Betrieb regelmäßig an, so dass eine geplante Route umsetzbar ist, oder variiert die Abfallerzeugung und erfordert unregelmäßige Abfahrten?

Innerhalb des Abfallmanagementkonzepts dokumentieren Sie das verwendete Transportmittel für jeden Abfallstandort und Abfalltyp

Notieren Sie die Häufigkeit der Abholung sowie die Verantwortlichen für die Leerung der Abfallsammelbehälter und die Verwaltung der Abfallsammlungssysteme.

Gestaltung eines Abfallhofs

Die Gestaltung eines Abfallhofs trägt zur Schaffung einer rechtskonformen, nachhaltigen und unabhängigen Entsorgungsinfrastruktur bei. Diese komplexe Aufgabe hängt stark von den spezifischen Bedingungen des jeweiligen Ortes ab.

Die folgenden Fragen ergeben sich in Bezug auf die räumlichen Gegebenheiten des Abfallhofs:

  • Welche Raumverhältnisse liegen vor und welche baulichen Maßnahmen sind möglich?

  • Sind Stromanschlüsse vorhanden und wie muss der Boden beschaffen sein?

  • Sind spezielle Anforderungen wie Rampen, Aufzüge oder Tore notwendig?

  • Gibt es Höhenunterschiede zu bewältigen und besteht ein Bedarf für Überdachungen?

  • Wie soll die Abfallanlieferung erfolgen und welche Einwurfhöhe ist für das vorhandene Sammelsystem notwendig?

  • Brauchen Sie zusätzliche Lagerfläche und wer sollte Zugang zum Abfallhof haben?

Die Anforderungen an den Abfallhof basieren auf dengeplanten Entsorgungsprozessen:

  • Welche Technologien und Verfahren kommen zum Einsatz?

  • Welche Ausrüstung, Behälter und Transportmittel sind notwendig?

  • Planen Sie Anlagen zur Vorbehandlung und/oder Aufbereitung und wie viele Arbeitskräfte sind erforderlich?

  • Ist eine Nachsortierung vor Ort möglich und muss ein Behälterbahnhof eingerichtet werden?

  • Wie kann der Entsorgungstransport optimal ausgelastet werden?

Getrenntsammlung gemäß GewAbfV

Um die Trennung der Fraktionen gemäß der GewAbfV zu ermöglichen, ist die folgende Frage in Betracht ziehen:

Wie kann eine getrennte Sammlung ermöglicht werden und ist genug Platz dafür vorhanden?

Verunreinigungen

Um Verunreinigungen der Abfallfraktionen am Sammelplatz zu vermeiden, sollte die folgende Frage beantwortet werden:

Wie können Verunreinigungen, ob durch Fehlwürfe, Witterungsbedingungen oder natürliche Reaktionen, verhindert werden?

Rechtliche Grundlagen

Die Gestaltung Ihres Abfallhofs sollte die Einhaltung verschiedener rechtlicher Vorgaben berücksichtigen, darunter Brandschutz-, Arbeitsschutz- und Lagerungsvorschriften für gefährliche Abfälle.

Einführung

Die Dokumentation des Entsorgungsbereichs ist essenziell, um Rechtskonformität, Transparenz, Wissensmanagement und Prozesseffizienz zu gewährleisten und das Risiko von Schlüsselpersonen zu mindern. Daher ist ein robustes Dokumentationssystem unabdingbar.

Ein effektives Dokumentationssystem erfüllt mehrere Aufgaben:

  • Sammlung und sichere Aufbewahrung von relevanten Informationen, insbesondere Stammdaten

  • Bereitstellung von relevanten Daten, Zahlen und Fakten nach Bedarf

Verbindliche Dokumente beinhalten:

  • Entsorgerzertifikate und weitere Nachweise: Diese belegen die Erfüllung der Anzeige- und Erlaubnispflichten durch den Entsorgungsdienstleister und sollten regelmäßig auf Aktualität überprüft werden.

  • Verträge mit Entsorgungsdienstleistern: Diese regeln die Zusammenarbeit und sollten wichtige Themen wie Leistungsumfang, Rechte und Pflichten, Vergütungsregelungen, Vertragslaufzeit, Haftung, Verschwiegenheitspflicht und Schlussbestimmungen explizit behandeln.

  • Entsorgungsnachweise und Wiegescheine: Diese dokumentieren die Entsorgungsvorgänge und müssen sicher aufbewahrt werden.

  • Mengendokumentation: Eine Übersicht der abgefallenen Abfallmengen pro Jahr.

  • Organisationsdokumentation: Dazu gehören Organigramme, Prozessbeschreibungen, Arbeitsanweisungen und Stellenbeschreibungen zur Vermeidung von Organisationsverschulden.

  • Abfalldatenblatt: Dokumentation der Vermeidungs- oder Verwertungsmaßnahmen und Begründung, wenn diese nicht umsetzbar sind.

Empfohlene Dokumente beinhalten:

  • Abfallmanagementkonzept: Sammlung aller relevanten Stammdaten des Entsorgungsbereichs eines Betriebes.

  • Abfalljahresbericht: Zusammenfassung und Bewertung der Jahresaktivitäten, darunter Zielsetzungen, Kennzahlen, Risiken und neue Ziele.

  • Abfall ABC: Übersicht aller für den Betrieb relevanter Abfallfraktionen mit Hintergrundinformationen.

  • Rechtskataster: Übersicht über rechtliche Anforderungen und deren Erfüllung im Entsorgungsbereich.

Die sorgfältige und systematische Dokumentation im Entsorgungsbereich stellt sicher, dass Ihr Betrieb gesetzeskonform, effizient und transparent ist

Dokumentation hilft dabei, Wissen zu konsolidieren, Prozesse zu optimieren und potenzielle Risiken zu minimieren.

Bedürftige Empfänger sind zum richtigen Zeitpunkt die benötigten Informationen zur Verfügung zu stellen

Die Informationen sind stets im Dokumentationssystem zu finden und werden entsprechend aufbereitet nutzbar gemacht. So ist das Farbleitsystem beispielsweise im Abfallmanagementkonzept zu finden (Stammdaten der Entsorgungsstrukturen aufbewahrt im Dokumentationssystem) - die Behälterbeschriftungen stellen wiederum einen für den Nutzer verfügbar gemachten Auszug aus dem Farbleitsystem dar.

Informationen werden stets auf Informationsmedien transportiert:

  • Flyer

  • Plakate

  • Videos

  • Newsletter

  • Artikel im Intranet

  • Beschriftungen

  • Markierungen

  • Unternehmenszeitungen

  • Schulungen

Unternehmensstruktur und Verantwortung

Der Begriff "Organisationsverschulden" ist in der Rechtssprache verankert und bezeichnet die Missachtung von Organisationspflichten oder die Nichteinhaltung gesetzlicher Anforderungen, die an unternehmensinterne Strukturen gestellt werden. Dabei wird ein solcher fehler, der auf Organisationsmängel zurückzuführen ist, typischerweise nicht dem Arbeitnehmer, sondern dem Arbeitgeber zur Last gelegt.

Konkrete Beispiele für Organisationsverschulden umfassen:

  • Unzulängliche oder nicht vorhandene Arbeitsanweisungen, auch als Anweisungsverschulden bekannt.

  • Vernachlässigte oder unvollständig durchgeführte Kontrollen, als Überwachungsverschulden bezeichnet.

  • Die Zuweisung von Aufgaben an unqualifizierte Mitarbeiter, bekannt als Selektionsverschulden.

Aus diesen Aspekten ergibt sich ein Bedarf an der Gestaltung einer effektiven und klaren Unternehmensstruktur:

  • Deutliche Festlegung von Verantwortlichkeiten, Zuständigkeiten, Aufgaben und Befugnissen in der Organisation.

  • Klare Definition der betrieblichen Entsorgungsstrukturen.

  • Darstellung der Struktur des Entsorgungsbereichs innerhalb des Unternehmens.

  • Klar definierte Beschreibungen von relevanten Positionen, einschließlich ihrer Aufgaben, Verantwortlichkeiten, Befugnisse und Zuständigkeiten.

Das Abfallmanagement ist eine kritische Funktion, die eine enge Zusammenarbeit verschiedener Positionen erfordert:

  • Geschäftsleitung: Die Geschäftsleitung hat die ultimative Verantwortung für das Abfallmanagement. Sie stellt sicher, dass die Organisation die gesetzlichen Vorschriften einhält, dass ausreichende Ressourcen für die Abfallentsorgung zur Verfügung stehen und dass die Organisation in Bezug auf die Abfallentsorgung verantwortungsbewusst handelt. Sie gibt außerdem die allgemeine Strategie und Politik in Bezug auf das Abfallmanagement vor und genehmigt Pläne und Budgets in diesem Bereich.

  • Head of Facility Management: Der Leiter des Facility Managements überwacht alle Aspekte des Gebäudebetriebs, einschließlich des Abfallmanagements. Sie oder er koordiniert mit den verantwortlichen Stellen für Abfallmanagement und Umweltschutz, um sicherzustellen, dass die Einrichtungen effizient und nachhaltig betrieben werden. Sie oder er kann auch Vorschläge für Verbesserungen im Abfallmanagement machen und diese umsetzen.

  • Gruppenleiter Infrastrukturelles Facility Management: Der Gruppenleiter Infrastrukturelles Facility Management überwacht das physische Management der Einrichtungen, einschließlich der Abfallentsorgungssysteme. Sie oder er ist verantwortlich für die Koordination der Abfallentsorgung, einschließlich der Verwaltung von Abfallbehältern, der Planung der Abfallentsorgung und der Überwachung des Recyclingprozesses.

  • Leiter Abfallmanagement und Entsorgung in Linienfunktion: Der Leiter des Abfallmanagements und der Entsorgung in Linienfunktion ist verantwortlich für die Umsetzung und Überwachung der Abfallentsorgungsstrategien des Unternehmens. Diese Rolle umfasst die Zusammenarbeit mit externen Entsorgungsunternehmen, die Überwachung der Einhaltung von Abfallentsorgungsvorschriften und die Sicherstellung der Effizienz und Effektivität des Abfallmanagementsystems.

  • Stabstelle Abfallmanagement und Entsorgung: Die Stabstelle Abfallmanagement und Entsorgung unterstützt den Leiter des Abfallmanagements und der Entsorgung in Linienfunktion. Sie sind dafür verantwortlich, Daten über die Abfallerzeugung und -entsorgung zu sammeln und zu analysieren, um die Leistung zu überwachen und Bereiche für Verbesserungen zu identifizieren.

  • Stabstelle Umweltschutz: Die Stabstelle Umweltschutz überwacht die Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt, einschließlich der Auswirkungen der Abfallerzeugung und -entsorgung. Sie sind dafür verantwortlich, sicherzustellen, dass das Unternehmen die Umweltschutzvorschriften einhält, und arbeiten eng mit dem Abfallmanagement zusammen, um umweltfreundliche Entsorgungspraktiken zu fördern.

  • Stabstelle Nachhaltigkeit: Die Stabstelle Nachhaltigkeit konzentriert sich auf die langfristigen Auswirkungen des Unternehmens auf die Umwelt, einschließlich der Auswirkungen der Abfallerzeugung und -entsorgung. Sie arbeiten mit dem Abfallmanagement zusammen, um nachhaltige Abfallentsorgungstechniken zu entwickeln und umzusetzen, und berichten an die Geschäftsleitung über Fortschritte in Richtung Nachhaltigkeitsziele.

  • Einkauf: Der Einkauf trägt entscheidend zum Abfallmanagement bei, indem er Produkte und Lieferanten auswählt, die den Nachhaltigkeitszielen des Unternehmens entsprechen und Abfall minimieren. Er verhandelt mit Entsorgungsunternehmen und überwacht Kosten, Service und Umweltauswirkungen. Darüber hinaus koordiniert der Einkauf Recycling- und Rücknahmeprogramme, um eine ordnungsgemäße Entsorgung von Produkten sicherzustellen. Insgesamt reduziert und fördert der Einkauf durch seine strategische Rolle die Abfallerzeugung und das Recycling.